Danny Boyles Interpretation des gleichnamigen Buches von Alex Garland aus dem Jahre 2000 ist eine wilde Reise ins Paradies. Der britische Regisseur zeigt auch hier wieder seinen unverkennbaren Stil und befördert einen noch stark durch Titanic beeinflussten Leonardo DiCaprio zu einer neuen Leistungsstufe.
Richard ist ein junger amerikanischer Tourist, der das ferne Thailand bereist. Angewidert und gelangweilt von den anderen Touristen beschließt er seine Reise aufregender zu gestalten und sich ins Abenteuer zu stürzen. Dabei trifft er in seinem Hotel auf den leicht verwirrten Daffy, der ihm eine Karte zu einer verborgenen Insel übergibt. Zusammen mit einem französischen Pärchen macht sich Richard nun auf den Weg zur Insel. Dort angekommen scheinen die drei das Paradies entdeckt zu haben. Doch auch ein Paradies hat seine Schattenseiten…
Verlässt man sein Land, um für ein paar Wochen Urlaub zu machen und was Neues kennenzulernen, findet man sich dann doch wieder in Hotels, die einen möglichst hohen Standard besitzen, isst auch nur was man kennt und lässt sich mittels durchorganisierter Touren durch die touristischen Sehenswürdigkeiten eines Landes führen. Bloß keine Risiken eingehen und alles möglichst schön vor die Kamera präsentiert bekommen – so sieht der Standardurlaub nach dem Massenabfertigungsprinzip aus.
Für Richard, unseren Hauptcharakter in diesem Film von Danny Boyle (Trainspotting, Slumdog Millionär, 127 Hours), ist so ein Urlaub keine Option und so nehmen die Geschehnisse ihren unaufhaltbaren Lauf. Verkörpert wird der Hauptprotagonist von dem noch damals milchbübigen Leonardo DiCaprio, der aufblitzen lässt, warum Martin Scorsese ihn kurze Zeit später für seine Filme verpflichtete. Anfangs noch der leicht unbeholfene Bengel nimmt DiCaprios Figur immer mehr die Züge eines Marlon Brando aus Apocalypse Now an. Zusammen mit dem Voice-over entsteht ein sehr atmosphärisches Bild der Figur Richards.
The Beach wird für Danny Boyle-Fans keine Enttäuschung werden. Der unverkennbare Stil des Regisseurs ist praktisch in jeder Einstellung zu finden. Aber auch alle anderen sollten sich den Film mal anschauen, der neben der Optik und Machart auch inhaltlich punkten kann und den ein oder anderen gesellschaftlichen Seitenhieb ausfährt. Ferner rundet der Soundtrack das ganze wunderbar ab und bietet eine sehr gelungene Unterhaltung.
DVD-Inhalt:
– Hauptfilm (ca. 114 min.)
– Audiokommentar
– Trailer
– Storyboards
– Musikvideo (All Saints “Pure Shores”)
– Cast & Crew (Text)
– Deleted Scenes und alternatives Ende (26 min.)
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