Die britische Low-Budget-Produktion aus dem Jahre 2002 weckt nicht nur Interesse mit dem Filmtitel, sondern weiß auch durchaus zu überzeugen – sofern man seine Messlatte entsprechend tief ansetzt. Denn wie bei fast allen britischen schwarz-humorigen Filmen kann der geneigte Zuschauer eigentlich nichts falsch machen.
Kenny reist aus Irland nach London mit der Hoffnung auf ein besseres Dasein. Dort erhofft er sich durch seinen dort lebenden Kumpel Byron eine Aussicht auf einen Job und somit einen gewissen Wohlstand. Doch die Realität sieht bei seiner Ankunft sehr trostlos aus. Byron wohnt selbst in einer Absteige und besitzt weder Job noch Geld. Das Einzige was ihn über die Runden kommen lässt, sind gelegentliche sexuelle Dienstleistungen, welche er gutbetuchten Herren gegen eine angemessene Bezahlung leistet. Erst von Byrons Situation geschockt, bleibt Kenny nichts anderes übrig als selbst die ein oder andere Dienstleitung zu tätigen. Doch leider segnen nach und nach immer mehr Leute das Zeitliche und wer hat eigentlich die Queen ermordet?
Zugegebenermaßen hat für mich schon der Titel ausgereicht, um mir die DVD für ´n Appel und ´n Ei zu besorgen. Da dieser Streifen zusätzlich noch aus Großbritannien kommt, erleichterte zudem den Kauf. 9 Dead Gay Guys geht sprichwörtlich unter die Gürtellinie. Man könnte auch sagen, dass die Darsteller den Mund ziemlich voll nehmen. Es werden provokativ alle Tabus des guten Geschmacks gebrochen und dass der Streifen nur im Original mit deutschen Untertiteln dem Zuschauer präsentiert wird, ist eher für das Anschauen positiv zu werten. Das Fluchen auf Britisch mit den ganzen Kraftausdrücken hört sich einfach herrlich an. 9 Dead Gay Guys ist einfach ein witziger, derber, „niveauloser“ Streifen, der sich nie zu ernst nimmt.
Hinter dem ganzen Klamauk steckt aber überraschenderweise auch eine kleine, nette Story, die sogar am Ende sowas wie eine Moral präsentieren kann. Sicherlich ist die Low-Budget-Optik in jeder Einstellung zu sehen und die Kulissen wirken wie aus alten Schuhkartons zusammengebastelt. Dennoch überwiegen Wortwitz und ein gewisses Augenzwinkern die technischen Mängel. Und ein Geheimrezept (wenn nicht das wichtigste) eines jeden Films hat 9 Dead Gay Guys besonders verinnerlicht und zwar das der Charaktergestaltung. Wer also wissen will, wer die Queen, The Iron Lady, Dick-Cheese Deepak oder Donkey-Dick Dark sind und was der „Golders Green´s Red Bull-Test“ ist, der sollte ruhig die DVD kaufen.
DVD-Inhalt:
– Hauptfilm (ca. 79 min.)
– Audiokommentar (nicht deutsch-untertitelt)
– Entfernte Szenen (6 min.)
– Trailer
– Bildgalerie
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